Die menschliche Stimme ist der durch die Stimmlippen eines Menschen erzeugte und in den Mund-, Rachen- und Nasenhöhlen modulierte Schall. Sie ist sehr empfindlich. Vor allem die kalte Jahreszeit setzt ihr besonders zu. Daher ist es wichtig, auf die Stimme zu achten und sie bei Bedarf zu schonen. Denn wenn die Stimme versagt, gerade im Geschäftsleben, wird es problematisch. Wie Sie Ihre Stimme gesund halten, gerade in der Winterzeit, zeigt Ihnen der heutige Beitrag – 9 Tipps für eine gesunde Stimme in der kalten Jahreszeit
Ihre Stimme im Winter
Was? Wie? Kalte Jahreszeit? Eben war doch noch Sommer…
In der kalten Jahreszeit ist es besonders wichtig, auf die Sprechorgane zu achten. Viren und Bakterien haben jetzt die besten Chancen, einen Infekt auszulösen: Starke Temperaturwechsel, kalte Luft draußen und trockene Luft in Innenräumen können Entzündungen und Infektionen der Atemwege begünstigen. Bei diesen erschwerten Rahmenbedingungen wird auch jede ungesunde Sprechtechnik spürbar – indem wir uns mehr anstrengen müssen und unsere Stimme damit stärker belastet wird.
Die Arbeit am PC kann ja manchmal noch teilweise fortgesetzt werden, aber wenn man heiser ist, kann man weder persönlich noch am Telefon effektiv arbeiten.
Auch wenn dies in der kalten Jahreszeit häufig vorkommt, so lästig und unangenehm ist es für Geschäftsleute, die auf ihre Gesundheit und speziell auf ihre Stimme im Beruf angewiesen sind. Daher sollten Unternehmer, Verkäufer, Berater, Sprechberufler aller Art besonderen Wert auf die Erhaltung ihrer Stimme legen.
Diese 9 Tipps helfen die Stimme gesund zu erhalten, besonders im Winter.
1. Wärmen Sie Ihre Stimme auf – summen!
Wer einen Tag in klimatisierten Räumen vor sich hat, profitiert von Stimmaufwärmübungen: So hat sich das Summen als die Stimmübung Nummer 1 bewährt. Summen Sie in verschiedenen Tonhöhen und nehmen Sie dabei die Vibrationen in Ihrem Kopf, Hals und Brustbereich war. Diese Übung wärmt die Stimmbänder effizient und gleichzeitig schonend auf – was Stimmprobleme verhindern kann. Falls die Erkältung schon da ist, ist sie auch gleichzeitig der perfekte Schleimlöser. Denn Schleim mag keine Vibrationen! Und so werden Sie ganz ohne Medikamente wieder schnell gesund.
2. Leise Sprechen – nicht flüstern!
Hat die Erkältung bereits so weit zugeschlagen, dass sich Heiserkeit breitmacht, muss die Stimme durch leises Sprechen geschont werden – und das so lange, bis sich die Stimme vollkommen erholt hat, was mehrere Wochen dauern kann. Mit Flüstern hat leises Sprechen jedoch nichts gemeinsam – ganz im Gegenteil: Flüstern belastet die Stimmlippen zusätzlich. Hilfreich bei Heiserkeit im Winter sind zudem Inhalationen über Wasserdampf oder der Einsatz von Lutschbonbons mit ätherischen Ölen wie Salbei oder Thymian. Sind die Stimmlippen durch die Entzündung gerötet oder geschwollen, ist der Besuch beim Arzt unbedingt angezeigt: Eine Kehlkopfentzündung ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und muss medikamentös behandelt werden.
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3. Trinken Sie – Wasser!
Trinken Sie ausreichend Wasser oder Kräutertees. Schwarzer Tee sowie Früchtetees trocknen die Stimmbänder zusätzlich aus. Auch der berühmte Honig im Tee ist eine Mär – denn Honig sollte nicht über Körpertemperatur erhitzt werden!
4. Hilfe bei trockenem Hals
Wenn Sie ein trockenes Kratzen im Hals spüren, helfen vorbeugende Lutschpastillen wie Isla Moos, Ipalat oder GeloRevoice aus der Apotheke. Im Notfall helfen auch die klassischen „Gummibärchen“, da sie den Kehlkopf wunderbar schmieren.
5. Hilfe bei verschleimter Verkühlung
Meiden Sie Milchprodukte vor öffentlichem Sprechen – gemeint sind damit beispielsweise Käse, Joghurt, aber auch Milch pur. Der Grund: Produkte aus Milch sorgen für eine deutliche zusätzliche Schleimbildung im Mund. Dieser Schleim wird zähflüssig und setzt sich auf die Stimmbänder ab. Dadurch bewegen sich die Stimmbänder bzw. Stimmlippen nicht mehr frei und die Schwingungen der Stimmlippen nehmen ab. Das hat deutliche Einwirkungen auf das Sprechen und auch auf die Stimmlage. Außerdem dauert die Verkühlung weit länger!
6. Halten Sie den Raum feucht
Im Winter, wenn wir heizen, ist die Luftfeuchtigkeit in unseren Räumen oft viel zu gering, meist liegt sie bei 30 Prozent oder gar darunter. Die geringe Luftfeuchtigkeit lässt die Schleimhäute in Mund, Rachen und Kehlkopf schneller austrocknen. Das wirkt sich negativ auf die Stimme aus. Dies gilt als Stimmkiller Nr. 1. Wenn Sie sich über längere Zeit in einem Raum mit geringer Luftfeuchtigkeit aufhalten, kann das Ihre Stimm-Fitness deutlich verschlechtern. Erst recht, wenn Sie viel sprechen müssen. Denn beim Sprechen atmen wir in der Regel durch den Mund. Die Stimme klingt schnell belegt und heiser.
Gegen trockene, klimatisierte Räume hilft ein Luftbefeuchter, allerdings nur wenn er oft gereinigt wird. Meist reicht jedoch auch ein feuchtes Handtuch oder eine Schale Wasser auf die Heizung zu stellen. In privaten Räumen hilft auch die frisch gewaschene Wäsche im Raum, um die Raumluft zu befeuchten.
7. Finger weg von Schärfe!
Es gibt auch stimmbelastende Nahrungsmittel – neben der Milch, die eine schleimbildende Wirkung hat, trocknen alle scharfen Gewürze wie Chili, Pfeffer, Zwiebel aus. Auch scharfe Mittel wie Eukalyptus, Menthol, Pfefferminze oder Kamille neigen dazu die Stimmbänder und Schleimhäute aus zu trockenen. Empfehlenswert sind da viel eher Produkte aus Salbei, sprich Tees oder Bonbons aus Salbei. Mit Salbei wird eine belegte Stimme wieder frei.
8. Halten Sie den Kopf gerade
Viele sprechen überwiegend im Sitzen. Am Telefon, bei Besprechungen, im Auto oder im Verkaufsgespräch: Halten Sie Ihren Kopf möglichst gerade.. Wenn Sie den Hals stark nach vorne bewegen oder den Kopf zu sehr gesenkt haben, verändert das den Klang der Stimme und es strengt die Stimme zusätzlich an. Achten Sie auf eine entspannte und gerade Kopfhaltung, dann kann Ihr Kehlkopf optimal „arbeiten“. Eine gerade Haltung zeigt zudem Selbstbewusstsein und Dynamik.
9. Atmen Sie durch die Nase
Auch wenn wir beim Sprechen über den Mund atmen, so atmen Sie in Sprechpausen gezielt durch die Nase, ganz besonders, wenn Sie die kalte Außenluft atmen. Die Nasenatmung befeuchtet die Atemluft und erwärmt sie, was sowohl Ihrer Stimme als auch Ihren Atemorganen zu Gute kommt.
Das nächste Mal erfahren wir dann, warum räuspern schlecht für die Stimme ist und ein Notfalls-Plan für drohenden Stimmverlust. Lassen Sie sich überraschen!
Viel Erfolg damit!
Ihre
Barbara Blagusz