Warum Mickey Mouse keine Steuerreform ankündigen sollte
Studie zeigt: Höhere Stimmen haben keine Kompetenz. Verkäufer wünschen sich mehr Klarheit, Glaubwürdigkeit und Sicherheit in ihrer Stimme – auch, wenn Sie nicht vorhaben, eine Steuerreform anzukündigen
Eine Studie, die ich selbst durchgeführt habe, zeigt die enormen Auswirkungen der Stimmlage auf ein Verkaufsgespräch.
Erfolg im Beruf hängt allzu oft nicht nur vom Inhalt, sondern besonders auch vom richtigen Ton ab. Sprich: Ob Sie kompetent, glaubwürdig oder vertrauensvoll wirken, entscheidet weit mehr der Stimmklang als der Inhalt. Die Stimme gibt somit Ausschlag über den ersten Eindruck, den Arbeitgeber, Kollegen und Geschäftspartner von uns bekommen. Jetzt gibt es zum ersten Mal Kriterien, um die Stimme auch weitestgehend objektiv zu bewerten.
Überraschendes Potenzial: 87 % der Befragten wünschen sich mit ihrer Stimme mehr Sicherheit, Glaubwürdigkeit und Kompetenz auszustrahlen. Davon sprechen 92% zu hoch bzw. betonen ausschließlich mit Tonhöhen. So drücken etwa Nervosität und Stress die Stimme zu weit nach oben, was vom Gegenüber wahrgenommen wird. Auch Menschen, die besonders freundlich auftreten wollen, sprechen meist zu hoch. Allein diese Zahlen lassen erkennen, wie wichtig es ist, Stimme und Sprechtechnik zu schulen – ganz besonders auch dann, wenn es um Menschen geht, die Kundenkontakte pflegen. Befragt wurden 400 Mitarbeiter mit Kundenkontakt in Österreich und Deutschland.
Kompetenz und Eigenton
Die Stimme ist ein machtvolles Instrument, das facettenreich bespielt werden sollte.
Ob Sprecher glaubwürdig und kompetent erscheinen, liegt demnach in erster Linie an der richtigen Betonung, Lautstärke und Tonhöhe. Überzeugend wirken zudem Menschen, die Emotionen in der Stimme zulassen und im natürlichen Eigenton bleiben – Höhe, Kraft und Lautstärke, wenn es um Motivation geht, Bass und Resonanz, wenn Glaubwürdigkeit und Vertrauen gefragt sind –, doch der muss oft erst gefunden werden. Eine „glaubwürdige“ Stimme zeichnet sich demnach durch Klarheit, Deutlichkeit und Emotionen aus.„
Tipps für mehr Glaubwürdigkeit
1. Stimmlich sicher
Dies ist stark von Ihrer inneren Haltung abhängig. Fühlen Sie sich nicht sicher im Thema? Bereiten Sie sich entsprechend vor. Fühlen Sie sich nicht wohl in Ihrer Haut oder plagt Sie das Lampenfieber, dann lesen Sie hier weiter: Wie Sie sich in 5 Sekunden stark und sicher fühlen – mit dem SupermanMantel
2. Setzen Sie Ihre Stimme flexibel ein
Variieren Sie laut und leise und verändern Sie damit das Energieniveau im Raum. So haben Sie direkten Einfluss auf den Zustand Ihrer Zuhörer. Laute nach Außen gerichtete Stimmen heben selbst den Blutdruck beim Zuhörer. Leise, nach innen gerichtete Stimmen regen mehr zum Nachdenken an. Am besten Sie wechseln ab.
3. Sprechen Sie im Zweifelsfall tiefer
Tiefere Stimmen wirken glaubwürdig und sicher. Tief betonte Stimmen erzeugen Nähe und Vertrauen. Achtung! Nicht zu tief, denn das geht auf Kosten der Dynamik
4. Senken Sie die Stimme zum Satzende ab
Damit erhöhen sie die Klarheit und vermeiden, dass Ihre Aussagen angezweifelt werden. Bleiben Sie jedoch in der Spannung, sonst klingt es schnell nach „absterben“.
Interessante Details am Rande
Laut den ersten Studienergebnissen der »sozusagen«-Sprach und Stimmmotivforschung aus dem Jahr 2012-2015 sind nur 7 % von 400 befragten Mitarbeitern mit Kundenkontakt mit ihrer eigenen Stimme und Sprechweise zufrieden. 78 % wünschen sich eine Verbesserung in ihrer Stimmqualität und Sprechwirkung. Rund 15 % sind mit ihrer Stimme regelrecht unglücklich.
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Über die Autorin -Barbara Blagusz
Mag. Barbara Blagusz ist die einzige Stimm- und Sprechtechniktrainerin im deutschsprachigen Raum, die direkt aus dem Verkauf kommt.
Die seit über 20 Jahren erfolgreiche Trainerin und Speakerin verbindet überzeugend wissenschaftliches Know How mit wertvollem Nutzen für den Alltag – Praxistipps für den Verkaufsprofi sozusagen. In diesem Blog erwartet Sie eine Fülle an Beispielen aus der Praxis – rund um Stimme- Sprechtechnik und überzeugende Sprache. Vor allem wie und wo Sie mit verblüffend einfachen Methoden überzeugender sind. Ob im Berufsalltag beim skeptischen Kunden, wenn Sie Ihren Partner vom nächsten Urlaubsziel überzeugen wollen oder, wenn Ihre Kinder endlich Ihr Zimmer aufräumen sollen – Hier finden Sie Tipps, wie und wo sie ansetzen können, damit Sie wirklich etwas bewirken.