Nein! zum Chef –
Wie können Sie ablehnen, ohne die Karriere zu gefährden?
Eine Beförderung wider Willen, Überstunden am Abend oder noch schnell ein Projekt übernehmen, womit das Wochenende im Eimer ist… Wie können Sie ablehnen, ohne die eigene Karriere im Unternehmen zu gefährden?
Gehören Sie auch zu den hilfsbereiten Menschen, die niemals Nein sagen? Ja-Sager sind beliebt, aber sie zahlen den hohen Preis der Überlastung und erhalten dafür oftmals noch weniger Respekt. Denn was leicht zu haben ist, ist schnell weniger Wert.
Wer Grenzen setzen und Nein sagen kann, beweist Selbstbewusstsein und Selbstwert. Aber wie sag ich’s dem Chef? Ein Nein! zu einem Vorgesetzten fällt vielen besonders schwer. Je besser die Beziehung zum Chef, je größer das Vertrauensverhältnis und die Atmosphäre im Unternehmen, umso leichter kommen Menschen mit dem Problem zurecht, einem Vorgesetzten etwas abzuschlagen.
Was braucht es in diesen Situationen um freundlich, aber klar und bestimmt Nein! sagen zu können?
Die Devise lautet: Hart in der Sache, weich zum Menschen!
Hier sind 5 Tipps für ein leichteres Nein!:
1. Wiederholen
Wiederholen Sie in eigenen Worten was Ihr Vorgesetzter angeboten hat. So zeigen Sie, dass Sie zugehört haben und die Idee dahinter verstanden haben. Es soll jedoch nicht die Erwartung entstehen, dass Sie damit zugestimmt haben. Daher braucht es jetzt unmittelbar Schritt Nr. 2
2. Klar und freundlich Nein!
Hier ist wichtig, dass Sie dieses Nein nicht abschwächen . Also kein „eigentlich nein!“
Oder ein „nicht wirklich!“ – denn damit öffnen Sie bereits eine Hintertüre, durch die Sie teilweise zustimmend wirken.
3. Begründung
Bringen Sie dann einen nachvollziehbaren Grund. Ein :„Ich habe das Wochenende bereits verplant“ oder „Ich habe in meiner jetzigen Position noch einiges vor. Ich möchte sehen, was hier für mich noch möglich ist“ kann hier diese Erklärung liefern.
4. Vorschläge zur Lösung – Alternativen
In diesem 4. Schritt ist es wichtig alternative Vorschläge zu bringen. Auch diese wirken überzeugender, wenn sie begründet werden. Damit zeigen Sie, dass Sie konstruktiv an einer Lösung interessiert sind und sich auch darüber Gedanken machen, wie man die Situation ganz im Sinne des Unternehmens lösen könnte. Auch entspricht es dem „weich zum Menschen“- Prinzip.
So können Sie beispielsweise einen begründeten Vorschlag, warum eine Kollegin oder ein Kollege für die vorgeschlagene Position besser geeignet wäre oder wer die Arbeit übers Wochenende erledigen könnte, bringen.
5. Konstruktives Einbringen
Damit hier nicht der Eindruck entsteht, Sie möchten anstehende Arbeit an andere abgeben, braucht es dann unbedingt diesen Schritt 5. Hier erklären Sie, was Sie dazu beitragen, damit die personelle Veränderung gut klappt oder die Aufgabe bis Montag morgen erledigt ist. Achten Sie hier besonders darauf einen konkreten Nutzen zu liefern. Fragen Sie sich: Was sind Sie bereit dafür zu tun? Am besten funktionieren diese 5 Schritte, wenn es sich hier wirklich um einen Mehrwert handelt, zusätzlich zu dem, was sie bisher in ihrer Position getan haben. Zeigen Sie, dass Sie sich konstruktiv einbringen und schaffen Sie damit einen Ausgleich.
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Diese 5 Schritte schüttelt man nicht so einfach aus dem Ärmel. Um besonders sinnvolle und nutzstiftende Alternativen zu finden, braucht oftmals etwas Überlegung. Versuchen Sie es im Kleinen. Fragen Sie sich, was würden Sie tun, wenn Ihr Vorgesetzter jetzt um die Ecke biegt und Ihnen eine zusätzliche Aufgabe aufbrummt? So trainieren Sie in konstruktiven Alternativen zu denken und gute Nutzenargumente zu finden.
Ein Tipp! Bedenkzeit
Bevor Sie in einer Situation reflexartig antworten, denken Sie kurz nach, ob Sie wirklich „Ja“ sagen wollen. Bitten Sie um kurze Bedenkzeit, um das in Ruhe für sich zu klären.
„Lassen Sie mich kurz darüber nachdenken. Ich gebe Ihnen Bescheid.“ So können Sie dann ohne unmittelbarem Druck überlegen, zuzustimmen oder die 5 Schritte für ein leichter nehmbares Nein! anzuwenden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg
Viel Erfolg!
Über die Autorin -Barbara Blagusz
Mag. Barbara Blagusz ist die einzige Stimm- und Sprechtechniktrainerin im deutschsprachigen Raum, die direkt aus dem Verkauf kommt.
Die seit über 20 Jahren erfolgreiche Trainerin und Speakerin verbindet überzeugend wissenschaftliches Know How mit wertvollem Nutzen für den Alltag – Praxistipps für den Verkaufsprofi sozusagen. In diesem Blog erwartet Sie eine Fülle an Beispielen aus der Praxis – rund um Stimme- Sprechtechnik und überzeugende Sprache. Vor allem wie und wo Sie mit verblüffend einfachen Methoden überzeugender sind. Ob im Berufsalltag beim skeptischen Kunden, wenn Sie Ihren Partner vom nächsten Urlaubsziel überzeugen wollen oder, wenn Ihre Kinder endlich Ihr Zimmer aufräumen sollen – Hier finden Sie Tipps, wie und wo sie ansetzen können, damit Sie wirklich etwas bewirken.