5 Tipps für mehr Glaubwürdigkeit
Wie kommt es, dass wir manchen Menschen scheinbar mühelos glauben, was sie sagen, während uns bei anderen immer ein Zweifel im Hinterkopf sitzt. Was machen überzeugende Menschen mit Glaubwürdigkeit anders?
Enthusiasmus macht skeptisch
Vermeiden Sie zu enthusiastisch, zu begeistert zu sein. Die meisten Menschen mögen es nicht, wenn wir für sie entscheiden, was sie zu denken oder zu tun haben. Wenn Sie sehr enthusiastisch sind, dann fühlt es sich auf einer unbewussten Ebene für unsere Zuhörer jedoch so an, als würden Sie genau das tun. Dies ist jedoch stark kulturell abhängig.
Wenn Sie im deutschsprachigen Raum zu begeistert sprechen, so wird das schnell als rechthaberisch empfunden. Sprechen Sie jedoch vor amerikanischem Publikum, dann brauchen Sie ein wenig Enthusiasmus, denn sonst erwecken Sie den Eindruck, Sie würden selbst nicht an Ihre Ideen glauben.
In unseren Breitengraden wird zu viel Begeisterung Menschen eher skeptisch machen.
Ein Beispiel: „Das ist das beste Buch überhaupt! Das müssen Sie unbedingt lesen! Sie werden es lieben!” Das klingt als würden Sie für Ihre Zuhörer entscheiden, was diese zu lieben haben oder nicht. Wenn Sie glaubwürdiger wirken wollen, dann schalten Sie Ihren Enthusiasmus, Ihre Begeisterung, ein wenig zurück. Das bedeutet nicht, dass Sie keine Emotionen zeigen sollen. Emotionen sind wichtig und immer der Träger der Bedeutung dessen, was Sie sagen wollen. Nur eben nicht übertreiben.
Tontiefe bringt Souveränität
Wenn Sie selbst an Ihre Ideen glauben, dann wird es Ihnen leichtfallen, dies auch in ihrer Mimik und in Ihrer Stimme zum Ausdruck zu bringen. Betonen Sie einzelne Schlüsselwörter mit Tontiefe, denn das drückt Vertrauen und Glaubwürdigkeit aus.
Laden Sie ein
Verwenden Sie „einladende Sprache“ und laden Sie Menschen damit verbal ein, nachzudenken und dann selbst zu entscheiden, ob eine Information gut und wichtig für sie ist oder nicht. Sie könnten Phrasen verwenden wie: „Sie werden selbst feststellen…“; „Sie können dann für sich selbst herausfinden, wie…“, oder Fragen wie: „Was meinen Sie dazu?“ Auch Bausteine wie „Meiner Erfahrung nach…“ oder „Meiner Meinung nach…“ sind sehr gut geeignet, Ihre Glaubwürdigkeit aufzubauen.
Sprechen Sie „zwanglos“
Vermeiden Sie ebenfalls Wörter wie “Sie sollten…“; „Sie müssen…“; „Diese drei Punkte sind zu beachten…“. Auch wenn manche von uns (vor allem im deutschsprachigen Raum) durchaus die Sprache der klaren Fakten schätzen, so sind neue Ideen, und Informationen – wie gesagt – auf einer unbewussten Ebene leichter zu „nehmen“, wenn diese wie ein Vorschlag präsentiert werden und dem Zuhörer damit die Möglichkeit gegeben wird, selbst zu entscheiden.
Künstliche Mehrheiten schaffen
Stattdessen könnten Sie „Ich vermute…“; „Ich denke, es wäre gut…“; „Es scheint mir als ob…“ verwenden und ihre Botschaften werden viel leichter Anklang finden. Einer meiner persönlichen Lieblingsausdrücke ist: „Es hat sich erwiesen…” oder „Es hat sich herausgestellt…“. Das ist so schön passiv. Und manchmal genau richtig. Aber eben nicht immer und genau daher ist die Dosierung so wichtig. Glaubwürdigkeit zu etablieren scheint auf den ersten Blick schwierig. Es hat sich jedoch herausgestellt (!), dass es ganz einfach ist, wenn Sie wissen, was Sie tun. Es sind oft nur wenige Worte und die Art, wie wir sie sagen, die unseren Ideen Glauben verleihen.
Noch einmal zusammengefasst die sozusagen-Tipps: „Wie Sie Ihre Glaubwürdigkeit erhöhen!“
- Schalten Sie Ihren Enthusiasmus etwas herunter.
- Betonen Sie die Schlüsselwörter mit Tontiefe.
- Verwenden Sie die „einladende Sprache“.
- Laden Sie Ihre Gesprächspartner unterbewusst ein, selbst zu entscheiden.
- Verwenden Sie Bausteine wie: „Meiner Erfahrung nach…“
Wenn Sie mehr über Glaubwürdigkeit in der Sprache, Überzeugungskraft und effektive Sprachmuster wissen wollen, dann empfehle ich Ihnen meinen Podcast „Das Abenteuer überzeugende Sprache” .
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Über die Autorin -Barbara Blagusz
Mag. Barbara Blagusz ist die einzige Stimm- und Sprechtechniktrainerin im deutschsprachigen Raum, die direkt aus dem Verkauf kommt.
Die seit über 20 Jahren erfolgreiche Trainerin und Speakerin verbindet überzeugend wissenschaftliches Know How mit wertvollem Nutzen für den Alltag – Praxistipps für den Verkaufsprofi sozusagen. In diesem Blog erwartet Sie eine Fülle an Beispielen aus der Praxis – rund um Stimme- Sprechtechnik und überzeugende Sprache. Vor allem wie und wo Sie mit verblüffend einfachen Methoden überzeugender sind. Ob im Berufsalltag beim skeptischen Kunden, wenn Sie Ihren Partner vom nächsten Urlaubsziel überzeugen wollen oder, wenn Ihre Kinder endlich Ihr Zimmer aufräumen sollen – Hier finden Sie Tipps, wie und wo sie ansetzen können, damit Sie wirklich etwas bewirken.